Der Spargelanbau hatte einst eine große wirtschaftliche Bedeutung für Osterburg. Verbunden ist er mit dem Namen des europaweit anerkannten Spargelzüchters August Huchel (1889 - 1963), der 1929 die erste deutsche Spargelhochzuchtgesellschaft gründete und dessen Nachlass das Museum verwaltet.
Begünstigt durch die Verarbeitungskapazitäten der einheimischen Konservenfabriken war der Feldgemüseanbau, insbesondere der Spargelanbau, schon vor dem Ersten Weltkrieg in Osterburg ausgedehnt worden. Später gingen die Spargelbauer dazu über, die Frischmärkte der umliegenden Ballungsräume zu beliefern, hilfreich war hierbei der günstige Eisenbahnanschluss nach Hamburg, Magdeburg, Halle und Leipzig. Obwohl aus Rentabilitätsgründen schon tot gesagt, nahm der Osterburger Spargelanbau nach 1923 einen erneuten Aufschwung.
August Huchel schrieb dazu im Jahre 1929:
„Von allen Zweigen des Feldgemüseanbaus hat stets der Spargelanbau eine führende Stellung eingenommen. Und wer heute die Tore unserer Stadt verläßt, ganz gleich ob nach Norden, Süden oder Westen: Spargelfeld reiht sich an Spargelfeld. Nie werden jemals unsere heimatlichen Fluren wieder mehr noch schönere Spargelfelder tragen, als in den nächsten 20 bis 25 Jahren, in denen rund tausend Morgen voll im Ertrag stehen. Für diese Jahrzehnte, die der Chronist später einmal als die Blütezeit des Osterburger Spargelbaues bezeichnen wird, sind die Spargelfelder vor den Toren unserer Stadt unser Firmenschild. Osterburg – Spargelstadt.“
erarbeitet von Frank Hoche, Leiter des Kreismuseums Osterburg