Königsmark

Der Ortsteil Königsmark stellt sich vor:

Foto: Ralf Engelkamp

Kirche in Königsmark

Foto: Hansestadt Osterburg

Kita "Kleiner Fratz" in Königsmark

Foto: Ralf Engelkamp

Straßenansicht von Königsmark

Königsmark liegt etwa sechs Kilometer östlich von Osterburg im Südwesten der Wische-Niederung. Im Westen bilden die Cositte, im Osten die Große Wässerung und der Seegraben die historische Gemarkungsgrenze. Seit Juli 2009 gehört die bis dahin selbständige Gemeinde mit ihren Ortsteilen Rengerslage, Wasmerslage und Wolterslage zur Einheitsgemeinde Osterburg. Dass auch Königsmark einst ein typisches Wischedorf war und über Jahrhunderte nur aus wenigen großen Höfen bestand, ist heute kaum noch zu erahnen, sind doch an der von Osterburg nach Iden verlaufenden Hauptstraße in den letzten zwei Jahrhunderten eine Vielzahl von Gehöften neu entstanden. Die Höfe aus der Gründungszeit befanden sich dagegen hauptsächlich am Weg nach Rohrbeck.


Das Dorf im Mittelalter und der frühen Neuzeit, die Familie von Königsmarck

Die Gründung von Königsmark geht wahrscheinlich wie die fast aller Wischedörfer auf die niederländischen Kolonisten des 12. Jahrhunderts zurück. Sie brachten aus ihrer Heimat das Marschhufendorf mit, bei welchem die oft weit auseinanderliegenden Gehöfte inmitten der zugehörigen Ländereien lagen. Die viel beschworene Stiftung der Königsmarker Kirche im Jahre 1164 durch einen Grafen Heinrich von Osterburg ist dagegen historisch nicht belegbar. Der erste Teil des Ortsnamens „Königsmark“ bezieht sich vermutlich auf einen Eigennamen, welcher einen „Mann von edlem Geschlecht“ bezeichnete, während „mark“ im Sinne von „Grenze“ oder „Gebiet“ zu interpretieren ist. Nach dem Dorf benannte sich ein 1225 erstmals erwähntes Ministerialengeschlecht. Wie lange es seinen Stammsitz inne hatte, lässt sich nicht eindeutig ermitteln. Im 15. Jhdt. hatte es zumindest noch in der Umgebung Besitzungen und Einkünfte und bis in die 1520er Jahre ist ein Zweig der Familie auf dem benachbarten Gut Wolterslage nachweisbar. Andere Teile der Familie waren vermutlich bereits im 13. Jhdt. in die Prignitz übergesiedelt. Diesem Zweig entstammten bedeutende Persönlichkeiten wie der 1651 in den schwedischen Grafenstand erhobene Königlich schwedische Feldmarschallleutnant Hans Christopher von Königsmarck (1600-1663) oder dessen Enkelin, Marie Aurora Gräfin von Königsmarck (1662-1728) - Mätresse Augusts des Starken, später Pröpstin des Stiftes Quedlinburg und für Voltaire neben Katharina II. „die berühmteste Frau zweier Jahrhunderte“.

Das Königsmarker Rittergut gelangte wahrscheinlich zu Beginn des 16. Jhdt. an die Familie von Redern auf Krumke, in deren Besitz es bis gegen Ende des 18. Jhdt. blieb. Die drei roten Spitzen in dem 2004 der damals noch selbständigen Gemeinde Königsmark verliehenen Wappen sind eine Reminiszenz an diese einst bedeutende Familie, an welche ansonsten bis auf ein Wappen an der Kanzel (1596) der Kirche im Ort selbst heute nichts mehr erinnert.


Die Königsmarker Kirche - eine im Ursprung romanische Backsteinbasilika

Warum in dem kleinen Dorf am Rand der Wische eine so große und aufwändig gestaltete Kirche errichtet wurde, gibt bis heute Rätsel auf. Auch wenn ihre ursprüngliche Schönheit durch den Abbruch der Seitenschiffe im oder nach dem Dreißigjährigen Krieg, mehrfache Reparaturen sowie das Einfügen unterschiedlicher Fensteröffnungen in die vermauerten Arkaden des ehemaligen Hauptschiffs beeinträchtigt ist, zählt die Königsmarker Kirche zu den bedeutendsten Dorfkirchenbauten der Region. Die Kirche wurde wahrscheinlich im ersten Viertel des 13. Jhdt. als ursprünglich dreischiffige, turmlose, romanische Backsteinbasilika errichtet und erhielt später einen gotischen Turmanbau. Bauhistorische Untersuchungen belegen eine Baupause nach Errichtung der Ostteile und anschließende Planänderung. Nach dem Abbruch der Seitenschiffe sind heute vom romanischen Bau noch das Hauptschiff, Chor und Apsis erhalten.

Im Obergaden, über dem deutlich erkennbaren früheren Dachansatz der Seitenschiffe, befinden sich die originalen romanischen Fensteröffnungen. Auf der Südseite des Chors ist das vorgeblendete und abgetreppte romanische Portal erhalten. Die Obergadenwände des Hauptschiffs sind durch Lisenen und einen Konsolenfries gegliedert, ein weiterer, besonders breiter Rauten- bzw. A-Fries ziert Süd- und Nordseite des Chores. An der Ostseite des Turms wird deutlich, dass das Dach über Schiff und Chor ursprünglich etwas steiler war. Noch besser als ihr Äußeres vermittelt der Innenraum einen Eindruck von der einstigen Schönheit der Basilika. Dieser macht durch das Fehlen der Seitenschiffe einen besonders langgestreckten Eindruck. In den beiden südlichen Chorfenstern sind drei barocke Rundscheiben bemerkenswert, von welchen zwei in das Jahr 1665 datieren. Aus dem Jahre 1669 stammt der hölzerne Altaraufbau. Die Malereien zeigen das letzte Abendmahl und die Auferstehung Christi. Am nördlichen Pfeiler des Triumphbogens befindet sich der in das Jahr 1596 datierte Kanzelkorb im Stil der Spätrenaissance. Neben dem Wappen der Familie von Bodendick zeigt er das Wappen und Initialen des Walter von Königsmark.


Königsmark vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Um 1800 lebten in Königsmark einschließlich des Hofs Packebusch 256 Menschen. Es gab sechs Ganz- und zwei Halbbauernhöfe sowie zwei landlose Büdner. Dazu kam die im Vergleich mit anderen Dörfern sehr hohe Zahl von 22 Einliegern, d. h. Haushalten, welche kein eigenes Haus besaßen und deren Mitglieder zur Miete wohnten. Zwei Grundtendenzen des 19. Jhdt. - starkes Bevölkerungswachstum und zunehmende soziale Differenzierung lassen sich auch in Königsmark nachweisen. 1840 gab es bereits 13 Häusler - Familien, die zwar ein kleines Haus ihr Eigen nannten, aber kaum Grundbesitz hatten und sich nicht von eigener Landwirtschaft ernähren konnten. Die Zahl der Einliegerhaushalte war sogar auf 27 gestiegen. Auf der anderen Seite hatten einige der größeren Bauernhöfe ihren Besitz im Laufe des 18. und 19. Jhdt. erheblich ausweiten können. So gab es zu Beginn des 20. Jhdt. vier großbäuerliche Betriebe, deren Größe mit Flächen zwischen 103 und 209 Hektar weit über jener der anderen bäuerlichen Wirtschaften lag. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jhdt. erfolgte ein weiterer Konzentrationsprozess. Eine für die Wische typische Entwicklung machte auch vor Königsmark nicht Halt: Im 19. und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jhdt. kam es zu häufigen Besitzwechseln bei den Gütern und großen Bauernhöfen. Nicht selten gelangten Höfe, die oft über Jahrhunderte in Familienbesitz gewesen waren, in neue Hände und teils in den Besitz von Personen, die aus entfernten Gegenden stammten und Grundbesitz oft als Geldanlage erwarben. Das Königsmarker Rittergut teilte schon in der ersten Hälfte des 19. Jhdt. das Schicksal vieler Güter jener Zeit. Es wurde nach mehrfachen Besitzwechseln und Verkäufen von Teilflächen (1822, 1847) schließlich 1850 endgültig aufgeteilt, die zugehörigen Flächen von Königsmarker Hofbesitzern erworben.

Andere Höfe kamen in fremde Hände - so erwarb der Pastor Rahn aus Bethel 1913 insgesamt drei Ackerhöfe in Königsmark, 1922 umfasste der Rahnsche Besitz schließlich mehr als 310 Hektar. In den 1930er Jahren gelangte er an einen Fabrikbesitzer aus Sachsen. Auch der mehr als 500 Jahre im Besitz der Familie Albrecht gewesene Hof „Eikbom“ (1922: 146 ha) wurde 1931 verkauft. Heute erinnert nur noch das sogen. „Gutshaus“ - eine große Villa im eleganten Landhausstil aus dem Jahre 1913, welche seit 1991 eine Heilpädagogische Einrichtung beherbergt, an die Zeit der großen Wirtschaften. Die Einwohnerzahl von Königsmark stieg vor allem nach der Mitte des 19. Jhdt. erheblich (1854: 260; 1871: 335), nahm gegen Ende des Jahrhunderts allerdings wieder etwas ab (1895: 311), um danach erneut stark anzusteigen (1925: 418).


Entwicklung während der Nachkriegszeit und in der DDR

Der Zweite Weltkrieg und die anschließenden grundlegenden gesellschaftlichen Umwälzungen stellten auch für Königsmark eine bedeutende Zäsur in der Entwicklung des Ortes dar. Zunächst galt es wie allerorts, eine Vielzahl von Evakuierten, später von Flüchtlingen und Vertriebenen unterzubringen. Die Einwohnerzahl erhöhte sich dadurch zeitweise um mehr als zwei Drittel (1936: 305; Okt. 1946: 509). Im Rahmen der Bodenreform wurden das Gut sowie zwei weitere Familien als Großgrundbesitzer oder Großbauern enteignet. Während das Gut (282,6 ha) von der Aufteilung und Aufsiedlung ausgenommen und zunächst als Volkseigenes Gut (VEG) weitergeführt wurde, schuf man aus den 295 Hektar der anderen Höfe 19 Voll- und 16 Kleinsiedlerstellen.

Die 1950er Jahre standen auf dem Lande ganz im Zeichen der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft. Lange wehrten sich auch die Königsmarker gegen diese Entwicklung. Erst relativ spät - im März 1955 - wurde die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft mit den Namen „Rotes Banner der Wische“ gegründet. Allerdings war dies bereits eine Genossenschaft vom Typ III, inwelche nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen, sondern auch Gebäude sowie das lebende und tote landwirtschaftliche Inventar eingebracht wurden. Unter erheblichem politischem Druck gründeten die verbliebenen größeren Einzelbauern im sogen. „Sozialistischen Frühling“ des Jahres 1960 die LPG „Güldengrund“. Mit dem Typ I wählten sie dabei das kleinstmögliche „Übel“, denn hierbei wurde nur der Boden gemeinsam bewirtschaftet.

Bereits 1950 war eine sogen. MAS (Maschinen-Ausleihstation) in Königsmark gegründet worden, welche die zunächst unter erheblichem Mangel an Technik leidenden Neubauernwirtschaften unterstützen sollte. Der Betrieb entwickelte sich über eine MTS (Maschinen-Traktoren-Station) zur einer RTS (Reparatur- und Technikstation) weiter, welche jedoch später nicht wie andere solcher Werkstätten dem 1964 gegründeten Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) angeschlossen, sondern zur Abteilung Musterbau des Instituts für Rinderhaltung Iden umprofiliert wurde.

Die zweite Hälfte der 1960er Jahre war in der Landwirtschaft durch die Bildung von Kooperationsgemeinschaften gekennzeichnet. In einer solchen KOG war auch die Königsmarker LPG mit jenen von Wolterslage, Gethlingen, Hindenburg, Rengerslage und Iden sowie den in Rengerslage und Iden befindlichen volkseigenen Gütern vereint. Das Königsmarker VEG war 1967 als Betriebsteil dem Lehr- und Versuchsgut Iden- Rohrbeck angegliedert worden.

Die Kooperationen wurden in den folgenden Jahrzehnten ausgebaut und vertieft, die einzelnen Genossenschaften spezialisierten sich in deren Rahmen auf Tier- oder Pflanzenproduktion. Die Königsmarker LPG verlegte sich auf die Tierproduktion. Gegen Ende der 1980er Jahre gehörte sie mit der LPG (P) Iden sowie der LPG (T) Hindenburg und der Zwischenbetrieblichen Einrichtung (ZBE) Wasmerslage zur Kooperation Iden, welche mehr als 5.600 Hektar bewirtschaftete.


Entwicklung seit der politischen Wende von 1989/90

Die politische Wende 1989/90 brachte wie allerorts neben der langersehnten politischen Freiheit auch für die Königsmarker erhebliche Einschnitte im Alltagsleben mit sich. Infolge des Verlustes zahlreicher Arbeitsplätze in der näheren und weiteren Umgebung und im Zusammenspiel mit der allgemeinen demographischen Entwicklung sank auch die Einwohnerzahl im Dorf, der Rückgang ist bis heute nicht gestoppt. Andererseits entstanden mehrere gewerbliche Unternehmen.

An ihrer Heimatgemeinde schätzen die Einwohner zum einen die ruhige Lage im Landschaftsschutzgebiet. Zum anderen pflegt die Altgemeinde Königsmark ein besonders lebendiges Dorfleben, welches dafür sorgt, dass Zusammengehörigkeitsgefühl und Heimatverbundenheit in Königsmark und seinen ehemaligen Ortsteilen stets neue Nahrung erhalten: Der Kultur- und Sportverein sorgt durch seine mehr als 80 sehr engagierten Mitglieder mit einem vielfältigen Programm für ein aktives Miteinander der Einwohner. Neben regelmäßigen, nahezu wöchentlich im Wechsel stattfindenden Senioren-, Handarbeits- und Spiel- und Klönnachmittagen im Dorfgemeinschaftshausorganisiert er jährlich ein größeres Dorffest sowie Veranstaltungen zu verschiedenen jahreszeitlichen Anlässen wie z. B.  Osterfeuer, das Kartoffelfest oder „Weihnachten in Obstgarten“. Zahlreiche weitere Einzelveranstaltungen wie Lesungen, Kutschfahrten und Sportturniere bereichern zusätzlich das Programm. Die zu Beginn der 1990er Jahre in das ehemalige Gutshaus eingezogene heilpädagogische Einrichtung des Diakoniewerks Osterburg e.V. ist ebenfalls fest in das Dorfleben integriert. Für junge Familien ist Königsmark nicht zuletzt dadurch attraktiv, dass es weiterhin eine Kindertagesstätte mit Schulhort im Dorf gibt. Und so ist Königsmark auch heute ein lebenswertes Dorf.


Text: Corrie Leitz (Historikerin)
Diese Ortsbeschreibung wurde mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen des Tourismusprojektes 2015-2017 erstellt
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Regionaler Glasfaserausbau in der Einheitsgemeinde

erstellt von Jana Henning | |   Presse

Update zu den Plänen des Anbieters DNS:NET

"Für alle - nur das kann Ziel beim Glasfaserausbau sein. Kein Haushalt, egal ob im Dorf oder in der Stadt, darf unberücksichtigt bleiben. Leider kommen beim aktuell laufenden geförderten Ausbau über den Zweckverband Breitband Altmark nicht automatisch alle Einwohner ans Glasfasernetz – nur die sogenannten ‘weißen Flecken‘ werden versorgt. DNS:NET ist mit der Absicht auf uns zugekommen, flächendeckend auch die ‘schwarzen Flecken‘ mit hochmodernen Anschlüssen auszurüsten. Und ich freue mich sehr über die Chance, den Ausbau mit einem Kooperationspartner voranzutreiben, der mit großer Expertise und regionalem Engagement die Altmark versorgt. Passiert das nicht, bleibt Digitalisierung; bleiben die damit verbundenen Chancen und Perspektiven für ländliche Regionen; weiterhin nur Utopie. Wir brauchen aber konkret Machbares. Zum Arbeiten. Zum Lernen. Zum Kommunizieren. Zum Dranbleiben", schildert Bürgermeister Nico Schulz die Situation beim Glasfaserausbau in und um Osterburg.

DNS:NET ist seit Herbst 2021 in der Vorvermarktungsphase, um auch nicht geförderte Anschlüsse mit Übertragungsgeschwindigkeiten ab 30 Mbit/s auf Glasfaser umzurüsten, ohne dass die Haushalte dafür zahlen müssen. Das erfordere eine gewisse Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit, erklärte kürzlich DNS:NET-Unternehmensrepräsentant Hardy Heine im Osterburger Rathaus. Sprich: 50 Prozent der potenziellen Anschlussnehmer müssen sich im Vorfeld der Großinvestition für Glasfaser entscheiden; einen Vorvertrag abschließen. „In einigen Dörfern liegen wir inzwischen bei 40 Prozent und kanpp darüber.“ Es sei nun der Endspurt angesagt. Ist die Entscheidung gefallen, könne es schnell, "bis Ende des Jahres in der Kernstadt und ausgesuchten Ortsteilen, wo die Quote passt" losgehen. Und dann Schritt für Schritt in weiteren Orten. Aus zwei Jahrzehnten Erfahrung im regionalen Glasfaserausbau wisse er: "Wenn Fakten geschaffen sind und tatsächlich gebaut wird, motiviert dies weitere Menschen, den Anschluss ans schnelle Internet nicht zu verpassen."

Fragen und Antworten rund um DNS:NET

Wer ist DNS:NET?

DNS:NET ist Spezialist für die Erschließung von Regionen ohne (schnelles) Internet; baut und betreibt Breitbandnetze auf Basis von Glasfaser. Das Unternehmen wurde 1998 in Brandenburg gegründet und gehört zu den Full-Service Netzbetreibern in Deutschland mit Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Für Privatkunden bietet die DNS:NET als regionaler Breitbandversorger  komplette Telefon-, Internet- und TV-Anschlüsse über Glasfaser an. Alle Informationen unter www.dns-net.de oder www.einfach-schneller.net

Was ist Glasfaser?

Mikrofeine Fasern aus Quarzglas oder Kunststoff werden als Lichtwellenleiter in Kabeln gebündelt und können so Daten über weite Strecken nahezu mit Lichtgeschwindigkeit übertragen. Im Vergleich zur elektrischen Übertragung auf den Kupferkabeln des Telefonnetzes sinkt die Datenrate bei Glasfaser nicht mehr mit zunehmender Kabellänge, sondern bleibt immer bei 100%. Glasfaserkabel sind robust, unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Blitzschlag oder elektromagnetische Impulse. Die Datenmenge pro Sekunde lässt sich fast unbegrenzt steigern. Da die Übertragung der Lichtsignale ohne Strom erfolgt, sind Glasfaserkabel umweltfreundlicher als herkömmliche Kupferleitungen und es entsteht keinerlei schädliche Strahlung.

Was bedeutet FTTH?

FTTH ist die Abkürzung für „Fiber To The Home“ – also „Glasfaser bis in den Wohnraum“. Das Haus wird über ein eigenes Glasfaserkabel mit dem Glasfaser-Hauptstrang an der Straße verbunden und erhält damit einen durchgehenden Higspeed-Anschluss mit den derzeit schnellsten  Geschwindigkeiten.

Warum brauche ich Glasfaser?

Schnelles Internet gehört heute ebenso zur Grundversorgung jedes Haushalts wie Wasser, Strom und Heizung. Ein Glasfaser-Hausanschluss steht nicht nur für ultraschnelles Surfen, Telefonieren und Fernsehen in brillanter Qualität, sondern ermöglicht auch reibungslose Videokonferenzen im Home-Office, Nutzung von Cloud-Diensten, Telemedizin, Digitales Lernen, Haustechnik-Steuerung und vieles mehr. FTTH ist die einzige störungsresistente Technologie, die eine Datenübertragung im Gigabit-Bereich mit einer hohen Upload-Geschwindigkeit ermöglicht. Darüber hinaus ist Glasfaser deutlich stabiler und nachhaltiger, als das herkömmliche Kupferkabel.

Wann ist Baubeginn? Wann ist mit dem Anschluss aller Ortsteile zu rechnen?

Der Baubeginn ist abhängig von einer erfolgreichen Vorvermarktungsphase. Eine so große Infrastrukturmaßnahme wie der Bau eines flächendeckenden Glasfasernetzes ist nur wirtschaftlich leistbar, wenn sich genug Bürger beteiligen und einen entsprechenden Anschluss bei der DNS:NET buchen. Wenn zum vorher festgelegten Stichtag 50 % der benötigten Vorverträge abgeschlossen wurden, beginnt bei DNS:NET die 8 – 12-wöchige Planungsphase. Parallel dazu können innerhalb der Nachfragebündelung weiterhin Vorverträge abgeschlossen werden. Danach starten die Bauarbeiten, die in der Regel innerhalb eines Jahres abgeschlossen sind. Die gebuchten Glasfaser-Hausanschlüsse

werden aber bereits während der Bauphase aktiviert, sobald dies technisch möglich ist.

Was passiert mit den Altanschlüssen, insbesondere wenn ich jetzt keinen Vertrag über Glasfaser schließe?

Da es sich beim Glasfaserausbau um eine völlig neue Infrastruktur handelt, und außerdem die Teilnehmeranschlussleitung, d.h. das Kupferkabel in jedes Haus mit der TAE-Dose (Telefondose) Eigentum der Deutschen Telekom ist, gibt es an den Altanschlüssen keine Veränderungen. Hier findet kein Rückbau oder ähnliches statt. Die bestehenden Anschlüsse über die Kupferleitungen des Telefonnetzes funktionieren also weiterhin und bleiben vom Glasfaserausbau unberührt. Ein existierender DSL-Anschluss über Kupferkabel (CuDA-Anschluss) hat somit auch weiterhin entsprechend der individuell vereinbarten Vertragslaufzeit Bestand. Ein Zugang zum Internet ist damit jederzeit gewährleistet. Es besteht keine Notwendigkeit zu wechseln. CuDA-Anschlüsse werden NICHT abgeschaltet und es wird niemand gezwungen, sich mit dem Ausbau für einen fortschrittlichen Glasfaseranschluss zu entscheiden. Nach der Mindestvertragslaufzeit kann jederzeit vom Altanbieter auf das Glasfasernetz der DNS:NET gewechselt werden.

Welche Leistungen übernimmt DNS:NET und welche trage ich als Eigentümer?

Die Glasfaser wird durch DNS:NET bis zum Hausübergabepunkt verlegt. Dabei erfolgt die Hauseinführung der Glasfaser bei Einfamilienhäusern in den Keller oder ins Erdgeschoss. Am Hausübergabepunkt (im Umkreis von zwei Metern nach Hauseinführung) wird von DNS:NET der optische Netzabschluss (= ONT, Optical Network Termination) mit dem Glasfasermodem und dem Router-Anschluss installiert. Der Tiefbau darf keine weitere Innenverkabelung durchführen. Falls sich der Router in einem anderen Raum oder Stockwerk befinden soll, ist der Hauseigentümer für die entsprechende LAN-Innenhaus-Verkabelung selbst verantwortlich und trägt diese auf eigene Kosten. Im Mehrfamilienhaus gilt: Die Glasfaser wird durch DNS:NET bis zum Hausübergabepunkt, dem sogenannten APL (= Abschlusspunkt Linientechnik), verlegt. Dabei erfolgt die Hauseinführung in den Keller bzw. Hausanschlussraum. Im Mehrfamilienhaus benötigt jede Wohneinheit einen eigenen Netzabschluss. Ab vier Wohneinheiten (Geschosswohnungsbau) unterbreitet DNS:NET dem Hauseigentümer zw. Verwalter, ein Angebot zur Errichtung und zum Betrieb einer Hausverteilanlage, inkl. Wartung und Service durch die DNS:NET. Bei Ein- und Mehrfamilienhäusern mit nur zwei oder drei Parteien ist der Eigentümer für die Innenhaus-Verkabelung zuständig.

Stellt mir DNS:NET während der Vertragslaufzeit einen Router zur Verfügung?

Ja, Sie können hier während der Vertragslaufzeit eine aktuelle FRITZ!Box erhalten. Der Router ist Eigentum der DNS:NET und wird je nach gewähltem Tarif als Leih- oder Mietgerät zur Verfügung gestellt. Um den bestmöglichen Support bieten zu können, empfehlen wir die Nutzung der bereits vorkonfigurierten Geräte. Für kundeneigene Router kann DNS:NET keine Support-Unterstützung leisten.

Muss ich meinen bestehenden Vertrag kündigen, damit ich nicht doppelt zahlen muss?

Nein, Sie sollten stattdessen die DNS:NET mit der Kündigung und der Portierung Ihrer momentanen Festnetz-Telefonnummer beauftragen. Nur so kann man den lückenlosen Übergang garantieren. Das Vertragsformular beinhaltet auch den Anbieterwechselauftrag, der dazu ausgefüllt werden muss. Dann schaltet DNS:NET den Glasfaserzugang pünktlich an dem Tag frei, an dem Ihr Altvertrag endet und buchen auch erst ab diesem Tag anteilig die monatliche Gebühr, so dass für den Kunden keine Doppelbelastung entsteht.

Welche Folgen hat es für mich, wenn ich mich während der Nachfragebündelung noch nicht für einen Glasfaseranschluss durch die DNS:NET entscheide?

Nur die Bürger, die sich bereits in der Vorvermarktungsphase für einen Glasfaseranschluss der DNS:NET entscheiden, erhalten diesen dann in der Realisierungsphase in der Regel kostenlos. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, erfordert jeder weitere „nachträgliche“ Hausanschluss hohe Aufwendungen, da neu geplant werden muss, neue Genehmigungen eingeholt werden müssen und Bautrupps für einige wenige Anschlüsse vor Ort nochmals tätig werden müssen. Sie verpassen außerdem die Gelegenheit, Ihre Immobilie während des Ausbaus in Ihrer Gemeinde kostenlos durch einen Glasfaser-Hausanschluss aufzuwerten.

Sie können sich jedoch auch im Nachhinein noch anschließen lassen. Allerdings: wenn die Tiefbauarbeiten in Ihrer Straße bereits abgeschlossen sind, ist der Glasfaser-Hausanschluss mit Kosten verbunden, die vom Eigentümer zu tragen sind. Es ist also ratsam sofort zu reagieren und hohen finanziellen Mehraufwand oder Wartezeiten zu vermeiden. Glasfaser ist die Kommunikationstechnologie der Zukunft: Ohne Glasfaser nutzen Sie weiterhin die störanfällige Kupferleitung, statt zeitgemäßer und leistungsfähiger Glasfasertechnologie mit absolut stabilen und garantierten Bandbreiten zu jeder Tageszeit.

Kann ich nach 2 Jahren einen Vertrag über einen anderen Anbieter abschließen oder bin ich immer an DNS:NET gebunden?

Die DNS:NET baut ein sogenanntes Open-Access-Netz. Hier steht es jedem anderen Anbieter frei, seine Kunden über das Glasfasernetz der DNS:NET mit Diensten zu versorgen, so dass diese nicht über die Mindestvertragslaufzeit hinaus an die DNS:NET gebunden sind. Nach der Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten kann bei fristgerechter Kündigung der Wechsel zu einem anderen Anbieter erfolgen, ohne nachträgliche Sonderzahlungen für den Hausanschluss. Wie bei jedem Providerwechsel können dann selbstverständlich auch die bestehenden Rufnummern mitgenommen (= portiert) werden.

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DNS:NET-Unternehmensrepräsentant Hardy Heine im Gespräch mit Bürgermeister Nico Schulz und Bauamtsleiter Matthias Köberle (v.l.)