Wasmerslage

Der Ortsteil Wasmerslage stellt sich vor:

Foto: Hansestadt Osterburg

Ortseingang von Wasmerslage

Foto: Hansestadt Osterburg

Pferd in Wasmerslage

Foto: Hansestadt Osterburg

Schöppgraben in Wasmerslage

Wasmerslage liegt etwa sieben Kilometer östlich von Osterburg in der Wische. Passiert man den Ort auf der Landstraße, die Königsmark und Iden verbindet, so ist er kaum als ehemals eigenständiges Dorf auszumachen, zumal er auch nie eine eigene Kirche hatte, sondern seit dem 17. Jhdt. nach Königsmark eingepfarrt ist. Die wenigen historischen Gehöfte, einige jüngere Siedleranwesen sowie ein neu erbauter Hof reihen sich mit weiten Abständen locker entlang der Straße - so wie es früher für die gesamte Wische typisch war. Als ehemaliger Ortsteil von Königsmark ist Wasmerslage seit Juli 2009 Teil der Einheitsgemeinde Osterburg und zählt es zu deren kleinsten Dörfern.


Frühe Geschichte

Wasmerslage wird zwar erst relativ spät - im 14. Jhdt. - urkundlich erwähnt, jedoch ist es wie auch seine Nachbardörfer Wolterslage, Rengerslage und Giesenslage an seinem Ortsnamen als Gründung jener niederländischen Kolonisten zu erkennen, die von den askanischen Markgrafen im ausgehenden 12. Jhdt. zur Nutzbarmachung der Wische ins Land gerufen wurden. Der erste Teil des Ortsnamens bezeichnet einen Personennamen, während der letztere wohl im Sinne von „Grenze/Gebiet“ zu verstehen ist. Die Niederländer brachten aus ihrer Heimat das Marschhufendorf mit, welches durch seine weit auseinanderliegenden Gehöfte auffällt, legten Entwässerungsgräben an und errichteten an der Elbe die ersten Deiche. Wie Wolterslage, Rethhausen und Blankensee zählt Wasmerslage zu den kleineren Wischedörfern - es bestand ursprünglich nur aus fünf Höfen, darunter ein Freihof. Die feudalen Berechtigungen aus den anderen vier Höfen teilten sich im Hochmittelalter und in der frühen Neuzeit verschiedene adlige Familien aus der Umgebung.


Vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Im 1800 lebten auf den weiterhin nur fünf Höfen insgesamt 69 Menschen. Aber auch in Wasmerslage war der für das 19. Jhdt. typische Anstieg der Einwohnerzahl zu verzeichnen - sie erhöhte sich bis zum Ausgang des Jahrhunderts auf 95 (1895), 1930 waren es sogar 120 Einwohner in nunmehr 20 Haushalten (1895: 13 Haushalte). Vor allem die letzten Jahrzehnte des 19. Jhdt. waren in der Wische durch eine stetig wachsende Zahl von Besitzwechseln bei den Gütern und großen Bauernhöfen geprägt, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jhdt. ihren Höhepunkt erreichte. Nicht selten gelangten Höfe, die oft über Jahrhunderte in Familienbesitz gewesen waren, in neue Hände und teils in den Besitz von Personen, die aus entfernten Gegenden stammten und Grundbesitz oftmals nur als Geldanlage erwarben. Diese Entwicklung lässt sich auch in Wasmerslage beobachten. Das größte der Wasmerslager Bauerngüter, der Freihof Nr. 3 (1913: 116 ha), gelangte zunächst 1861, dann wieder 1914 und wohl um 1930 nochmals in neue Hände. Der zweitgrößte Hof (Nr. 1, 1913: 103 ha) wechselte zwischen 1896 und 1907 fünfmal den Besitzer, unter diesen war auch ein Maurermeister aus Magdeburg. Erst ab 1907 kehrte unter dem Landwirt Heinrich Hüttmann wieder Stabilität ein. Der 79 Hektar (1913) umfassende Ackerhof Nr. 4 erlebte von 1869 bis zur Mitte der 1930er Jahre sogar sieben Besitzwechsel. Nur die beiden anderen kleineren (53 bzw. 50 ha) Ackerhöfe blieben in Familienbesitz, der Hof Nr. 5 allerdings auch nur bis 1934.


Entwicklung während der Nachkriegszeit und in der DDR

Der Zweite Weltkrieg und die anschließenden grundlegenden gesellschaftlichen Umwälzungen stellten auch für Wasmerslage eine bedeutende Zäsur in der Entwicklung des Ortes dar. Neben der notwendigen Unterbringung einer großen Zahl von Evakuierten und später von Flüchtlingen und Vertriebenen veränderte die Bodenreform vom Herbst 1945 das Leben in dem kleinen Wischedorf grundlegend. Zwei der traditionsreichen Höfe wurden enteignet, da sie knapp über 100 Hektar umfassten. Aus dem zugehörigen Grundbesitz wurden 28 Vollsiedlerstellen geschaffen. Hatten 1936 116 Menschen im Dorf gelebt, so waren es im Herbst 1946 164 - ein Zuwachs um mehr als 40 Prozent.

Die 1950er Jahre standen dann ganz im Zeichen der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft. Im Mai 1955 wurde auch in Wasmerslage eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft mit den Namen „Friedrich Engels“ gegründet. Dies war bereits eine Genossenschaft vom Typ III, in welche nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen, sondern auch Gebäude sowie das lebende und tote landwirtschaftliche Inventar eingebracht wurden. Von den 1970er Jahren wurde Wasmerslage mit zunächst 5.000, ab 1975 6.000 Plätzen Hauptstandort der innerhalb der Kooperation Iden gegründeten Zwischenbetrieblichen Einrichtung (ZBE Jungrinderaufzucht Wasmerslage, welche ab Mitte der 1970er Jahre insgesamt 7.500 Plätze umfasste und tragende Färsen für die Milchviehanlagen sowie für den Export lieferte. Außerdem bewirtschaftete die Kooperation Iden in den 1980er Jahren mehr als 5.600 Hektar in den Gemarkungen der Gemeinden Iden, Königsmark und Hindenburg.


Entwicklung seit der politischen Wende von 1989/90

Die politische Wende 1989/90 brachte wie allerorts neben der langersehnten politischen Freiheit auch für die Einwohner von Wasmerslage erhebliche Einschnitte im Alltagsleben mit sich. Infolge des Verlustes zahlreicher Arbeitsplätze in der näheren und weiteren Umgebung und im Zusammenspiel mit der allgemeinen demographischen Entwicklung sank auch die Einwohnerzahl im Dorf erheblich, der Rückgang ist bis heute nicht gestoppt. In der Landwirtschaft gibt es insofern Kontinuität, dass die Mesa Agrar GmbH auf dem ehemaligen Gelände der ZBE Wasmerslage eine Schweinemastanlage mit derzeit knapp 11.000 Plätzen betreibt. Dadurch haben einige Wasmerslager Einwohner Arbeitsplätze vor Ort, andererseits gibt es erhebliche Widerstände in der Altgemeinde gegen die Erweiterung dieser Anlage.


Text: Corrie Leitz (Historikerin)
Diese Ortsbeschreibung wurde mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen des Tourismusprojektes 2015-2017 erstellt.

Beschlüsse des Stadtrates vom 5. Juli 2022

erstellt von Jana Henning | |   Presse

Verkauf Wohngebiet Osterburg Nord | Zuschuss Kirchensanierung St. Nicolai | 2. Entwurf Flächennutzungsplan | 30.000-Euro-Spende | Brandschutz-Investitionen | Besetzung Arbeitsgruppe Klimaschutz u.m.

Der Stadtrat der Hansestadt Osterburg (Altmark) fasste in seiner Sitzung am 5. Juli 2022 verschiedene Beschlüsse, die hier kurz zusammengefasst sind.

TOP 7: Zuschuss für die Kirchensanierung St. Nicolai Osterburg

Seit 834 Jahren thront die Stadtkirche St. Nicolai über den Dächern von Osterburg; 1188 als kreuzförmige romanische Feldsteinbasilika vom Grafen Heinrich I. von Osterburg erbaut und Wahrzeichen unserer Stadt. Damit das so bleibt, muss sie saniert werden. Drei Bauabschnitte hat die evangelische Kirchengemeinde dafür vorgesehen. Die Arbeiten am Turm sind erledigt. Nun soll es an der Fassade weitergehen. Die Kirche St. Nicolai befindet sich im Fördergebiet „Wachstum und nachhaltige Entwicklung“ der Hansestadt Osterburg (Altmark). Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 5. Juli 2022 einen Zuschuss für die Kirchensanierung in Höhe von 30.000 Euro beschlossen.

Hintergrund zur Kirchensanierung in der Volksstimme Osterburg:
https://www.volksstimme.de/lokal/osterburg/mit-dem-turm-geht-es-los-osterburger-nicolaikirche-soll-komplett-saniert-werden-2016388

TOP 8 + 9: Beschluss über die Abwägung der Ergänzungssatzung Krevese, Gänseberg/Am Weingarten

Durch einen Beschluss des Stadtrates am 5. Juli 2022 wird es möglich sein, dass in Krevese zwei neue Eigenheime gebaut werden können. Und zwar Am Gänseberg/Am Weingarten auf zwei Nachbargrundstücken. Nötig dafür war eine sogenannte Ergänzungssatzung, um die baurechtlichen Grundlagen zu schaffen. Denn die Flächen lagen bis dato im sogenannten Außenbereich.

TOP 10: Abwägungsbeschluss zum 2. Entwurf des Flächennutzungsplanes

Dem 2. Entwurf des Flächennutzungsplanes (kurz: FNP) der Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark) hat der Stadtrat am 5. Juli 2022 mit großer Mehrheit zugestimmt. Im Vorfeld gab es dazu regen Austausch, auch in den Ausschüssen und Ortschaften mit den Einwohner/innen. Unter anderem konnten große Befürchtungen der Dobbruner/innen glaubhaft ausgeräumt werden. Diese entstanden, weil nur der Ortskern im FNP als Mischgebiet (und demzufolge für z. B. Wohnbau) ausgewiesen ist. Über verschiedene Satzungsinstrumente, siehe TOP 8 + 9, können auch Festlegungen im FNP weiterhin flexibel beraten und abgewogen werden. Sprich: Wohnbau möglich gemacht werden, auch wenn dies nicht im FNP festgeschrieben ist.

Was ist der Flächennutzungsplan?
Der Flächennutzungsplan ist der Bauleitplan für die gesamte Einheitsgemeinde. Er hat die Aufgabe, die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung darzustellen, z. B. Wohnbaufläche, Gewerbefläche, Grünfläche, Verkehrsfläche u. a. m. Der Flächennutzungsplan wird auch als der "vorbereitende" Bauleitplan bezeichnet. Aus dieser Eigenschaft ergibt sich, dass Aussagen im Flächennutzungsplan vor allem der Gemeinde selbst und nicht grundsätzlich schon den Bürger rechtlich binden. So gibt z. B. die Darstellung einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche als Wohnbaufläche dem betreffenden Eigentümer noch kein Baurecht. Die Aufstellung des Flächennutzungsplans regelt sich nach dem BauGB. Es ist ein Planverfahren mit allen Schritten erforderlich, und bedarf der Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde (Landesverwaltungsamt Halle). > Link: Alles zum Flächennutzungsplan der Hansestadt Osterburg (Altmark).

TOP 11: Beschluss zur Annahme einer Spende des Vereins der Freunde und Förderer der Feuerwehr Osterburg e. V.

Herzlichen Dank liebe Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer der Freiwilligen Feuerwehr Osterburg e.V. Durch euer großes Engagement und eine Spende über 30.000 Euro steht den Kamerad/innen bald wieder ein Logistik-LKW zur Verfügung. Nach dem erfolgten Kauf beabsichtigt der Verein, das Fahrzeug im Rahmen einer Spende noch im Jahr 2022 an die Hansestadt Osterburg (Altmark) als Träger des Brandschutzes zu übertragen. Zukünftig soll es dann als Logistik-LKW durch den Förderverein, aber auch zum Transport von feuerwehrtechnischem Material durch die Gerätewarte genutzt werden.

Informationen zum Verein
https://www.feuerwehr-osterburg.de/f%C3%B6rderverein/

TOP 12 + 13: Aufnahme eines Kredites für Investitionsmaßnahmen im Bereich Brandschutz

Der Stadtrat stimmte am 5. Juli 2022 der Aufnahme eines Kredits in Höhe von 410.000 Euro (2,53 Prozent Zinsen) zu, um folgende Investitionen vornehmen zu können: Die Freiwillige Feuerwehr Meseberg braucht für ein Löschgruppenfahrzeug 10 (kurz: LF10) eine Unterbringungsmöglichkeit. Das Fahrzeug ist laut Risiko- und Gefährdungsanalyse vom 17. November 2016 notwendig und kommt aus dem Bestand der Freiwilligen Feuerwehr Osterburg. Es ist der Anbau einer Fahrzeughalle an das bestehende Gerätehaus erforderlich, da die alte Halle in Größe und Höhe nicht den Anforderungen entspricht. Für das Feuerwehrgerätehaus in Osterburg ist zur Unterbringung der Netzersatzanlage (Notfall-Stromversorgung) sowie zur Lagerung von Bindemitteln und anderer Stoffe der Bau einer Kaltlagerhalle erforderlich.

TOP 14: Besetzung der Arbeitsgruppe „Klimaschutz“

Laut Beschluss des Stadtrates vom 29. März 2022 soll zur Erarbeitung der Grundlagen eines Klimaschutzkonzeptes für die Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark) eine Arbeitsgruppe aus Bürger/innen und Bürger gegründet werden. Im Mitteilungs-und Amtsblatt sowie in den Gremien des Stadtrates wurde ein Aufruf zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe veröffentlicht. Mitglieder sind:

- Katrin Ballach, Osterburg
- Anett Hoppe, Krumke
- Torsten Röder, Dobbrun
- Carola Thomsen, Düsedau
- Konrad Behrens, Osterburg
- Prof. Dr. Otto Kaufmann, Gladigau
- Heiko Ploewka, Zedau
- Torsten Werner, Wasmerslage, Vorsitzender des Stadtrates
- Matthias Köberle, Osterburg, Bauamtsleiter

Im weiteren Ablauf des Verfahrens werden in Abstimmung mit den genannten Bürgerinnen und Bürgern Termine für die Beratungen festgelegt. Ziel für die Einbringung der Beratungsergebnisse in die Gremien des Stadtrates ist zum Ende dieses Jahres.

TOP 19 – Nicht öffentlicher Teil – Grundstücksangelegenheit Wohngebiet Osterburg Nord

In seiner Sitzung am 5. Juli 2022 beschloss der Stadtrat den Verkauf einer 3,2 Hektar großen Fläche zur Errichtung eines Wohngebiets im Osterburger Norden zum Kaufpreis in Höhe von 300.000 Euro. Dort könnten nach Erschließung der Grundstücke 40 Einfamilienhäuser entstehen. Den Zuschlag erhielt die Firma AKH GmbH aus Hannover. Nach Eigentumsübergang ist der Käufer verpflichtet innerhalb von max. zwei Jahren einen rechtskräftigen Bebauungsplan vorzulegen. Nach max. zwei weiteren Jahren muss mit dem Bau der Erschließungsmaßnahmen begonnen werden. Erschließung heißt: Anschluss an das öffentliche Straßen- und Wegenetz sowie an das Versorgungsnetz, Parzellierung und anschließende Vermarktung. Die Einfamilienhäuser können dann individuell errichtet werden. Wo finde ich die Sitzungen und Unterlagen des Stadtrates und Ausschüsse?

Wo finde ich die Sitzungen des Stadtrates, der Ausschüsse und entsprechende Unterlagen?

Alle Sitzungen der Ausschüsse, des Stadtrates und der Ortschaften mit Tagesordnungspunkten und Erklärungen des Sachverhalts finden Sie im Bürgerinformationssystem der Hansestadt Osterburg (Altmark).

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