Die Dorfkirche in Dobbrun
Eindrucksvoll erhebt sich am südlichen Dorfeingang auf einer leichten Anhöhe die vierteilige romanische Kirche.
Ihr Mauerwerk besteht hauptsächlich aus größeren, zugearbeiteten Feldsteinen und besonders großen Eckquadern. Der Feldsteinturm wurde vermutlich gegen Ende des 18. Jhdts. oberhalb der Schiffmauern in Backstein erneuert. Während das originale rundbogige Hauptportal auf der Nordseite des Schiffs später vermauert wurde, findet man auf der Südseite die noch heute vorhandene Pfarrtür. Gleich daneben befindet sich eine Gedenktafel, die an den Dobbruner Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Christoph Steinhart erinnert, dessen zweibändiges Werk „Ueber die Altmark“ (Stendal 1800/02) noch heute für die Regionalgeschichtsforschung von Bedeutung ist. Ganz in der Nähe zeugen mehrere große Grabplatten von dem einst im Dorf ansässigen stolzen „Bauernadel“.
Der Kircheninnenraum ist derzeit leider in einem eher schlechten Zustand. Dennoch gibt es hier viel zu entdecken. Beeindruckend ist vor allem der mittels einer massiven Holzkonstruktion in den Apsisbogen eingebaute, säulenflankierte Kanzelaltar mit seitlichen Durchgängen aus dem Jahre 1768. Auf der ebenfalls 1768 eingebauten Westempore befindet sich ein schlichtes Gestühl aus dem Jahre 1676, dessen Inschrift uns die Namen der drei Inhaber dieser Plätze verrät: Hans Jahnssen, Hans Jahns jun. und Nicklaus Falcke.
Auf beiden Seiten des Schiffs sind unter der weißen Tünche Reste einer großformatigen Schrift aus dem 19. Jahrhundert erkennbar. Viel interessanter sind aber Fragmente einer mittelalterlichen Ausmalung, die auf der Südseite unter der abblätternden Tünche hervor treten.
Bleibt also zu hoffen, dass diese äußerst interessante Kirche bald wieder in dem ihr gebührenden Glanz erstrahlt
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.