Der Ort Ballerstedt wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt. Der frühere Namenszusatz 'Groß' erinnerte an die deutsche Besiedlung der Altmark. Die vorhandenen slawischen Siedlungen erhielten den Zusatz 'Klein'.
Die Dorfkirche
Von der ältesten Geschichte des Dorfes kündet noch heute die imposante, auf einer Anhöhe errichtete, vierteilige Feldsteinkirche, deren romanischer Charakter bis auf die veränderten Fensteröffnungen und die seit dem 18. Jhdt. angebrachten Stützpfeiler größtenteils erhalten geblieben ist. Sie besitzt auf der Südseite noch ihre originalen Eingänge - das zweifach abgestufte romanische Hauptportal sowie die Pfarrertür im Chorbereich. Außerdem finden sich auf der Nord- und Südseite des Schiffs zwei vermauerte romanische Fenster, die einen Eindruck vom ursprünglichen Aussehen der Kirche vermitteln. Im Innern ist vor allem der romanische Taufstein mit einer Fassung a. d. J. 1598 beachtenswert. Aus der Zeit der Spätrenaissance ist eine Gestühl- Vorderwand erhalten geblieben, welche wie der barocke Altaraufsatz und die Kanzel (1721/29), der rustikale Opferstock aus dem 17. und der schlichte Pfarrstuhl a. d. 18. Jhdt. aus jener Zeit stammt, in welcher die Familie von Bartensleben auf der Wolfsburg das Patronat über Ort und Kirche inne hatte. Diese Familie besaß bereits im ausgehenden 14. Jhdt. die umfangreichsten feudalen Berechtigungen in Groß Ballerstedt und nachdem deren männliche Linie 1742 erloschen war, gelangte der Besitz durch die bereits früher erfolgte Heirat der einzig überlebenden Tochter an die Familie von der Schulenburg.
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.