Die Klosterkirche
Die der Mutter Gottes und dem Heiligen Quirinus geweihte Benediktinernonnenklosterkirche wurde bald nach 1170 durch den Grafen Albrecht von Osterburg gestiftet. Der spätromanische Bau aus dem Ende des 12. Jahrhunderts - eine dreischiffige Basilika ohne Querschiff - ist in großen Teilen erhalten und gilt als frühes Beispiel der Kombination von Feld- und Backsteinbau. Der markante Fachwerkturm mit seiner spätbarocken Haube wurde erst 1598 aufgesetzt. Nach der Reformation und Säkularisation gelangte das ehemalige Klostergut 1562/&§ in den Besitz der Familie Bismarck. Zur eindrucksvollen barocken Ausstattung gehören unter anderem die nahezu im Originalzustand erhaltene Orgel (1721, Anton Heinrich Gansen), der Kanzelaltar (1743/46), die verglaste Patronatsloge (vor 1744), zwei Pfarrstühle und das Gestühl im Hauptschiff (1721-1746).
Das Herrenhaus
Das Kloster wurde 1562 in einem Zwangsumtausch der Familie von Bismarck übertragen und 1602, nach dem Tod der letzten Insassin, aufgehoben. 1725 ließ Christoph Georg von Bismarck - wohl unter Einbeziehung eines der ehemaligen Klostergebäude - das barocke Herrenhaus errichten. Die beiden Seitenflügel auf der Südseite stammen aus späterer Zeit. Die übrigen Gebäude des ehemaligen Klosters wurden 1853 bis auf ein Wirtschaftsgebäude und die Kirche abgetragen. Schon 1819 war der größte Teil des Guts an die Familie von Jagow auf Scharpenhufe gelangt. Von 1860 bis 1945 war es im Besitz der aus Calbe/S. stammenden Familie Brückner.
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.