Die Guts- und Dorfkirche
Die auf Initiative des 1743 verstorbenen Gutsbesitzers von Orpensdorf, den Domänenrat Gustav Falck, im Jahre 1747 nach Plänen des mit Falck bekannten Berliner Architekten und nunmehrigen Gutsherren von Orpensdorf, Friedrich Wilhelm Diterichs, errichtete Rokokokirche mit ihrer nahezu unverändert erhalten gebliebenen Innenausstattung ist einzigartig in der Altmark. Sie ist zugleich das einzige erhaltene Glied jenes baulichen Ensembles, welches sie einst mit dem benachbarten Gutskomplex bildete.
Getragen von den Ideen des protestantischen Kirchenbaues des 18. Jahrhunderts setzte Friedrich Wilhelm Diterichs mit einem Hauptraum von achteckigem Grundriss die Forderung nach einer architektonischen Einheit des Raumes um und erzielte zugleich durch den Anbau des Turmes auf der Westseite und einer Gruft mit darüber liegender Patronatsloge im Osten die Wirkung einer Langhausanlage. Auf sein architektonisches Gesamtwerk bezogen markiert dieser Kirchenbau Diterichs Weg vom Barock zum Rokoko, indem er die an seinen zuvor errichteten Kirchen erst teilweise verwendeten strengen Formelemente hier konsequent auf den gesamten Bau anwandte.
In einer Nische der Ostwand, über dem Eingang zur Gruft, weist ein qualitätvolles Epitaph auf die Baugeschichte der Kirche die darin Bestatteten – neben Diterichs selbst der Kriegs-, Domänen-, Hof- und Obergerichtsrat Gustav Falck und dessen Witwe und in zweiter Ehe Diterichs Gemahlin Anna Katharina Kraatz hin.
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.
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