Die Dorfkirche in Polkau
Die dreiteilige spätromanische Feldsteinkirche auf dem von einer Feldsteinmauer umgebenen Kirchhof am westlichen Dorfrand ist der letzte Zeuge der mittelalterlichen Geschichte des anmutig in Wiesen und Felder gebetteten Dörfchens.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen ist bei dieser Kirche ein Großteil der originalen Fensteröffnungen erhalten geblieben, wenn sie auch im 19. Jahrhundert mit Putzrahmungen versehen worden sind.
Die Bögen des ursprünglichen Hauptportals und der Priesterpforte auf der Nordseite von Schiff und Chor wurden bereits zur Bauzeit in Backstein ausgeführt. Das vermutlich etwas später aufgesetzte Glockengeschoss besitzt spitzbogige Fensteröffnungen, welche ebenfalls in Backstein gemauert sind. Das zweifach abgetreppte Portal ist im Jahr 1901 vermauert worden, als das neue Hauptportal im romanischen Stil an der Nordseite des Turms hergestellt wurde. Auch die alte Pfarrtür wurde zugesetzt. Der Sakristeianbau erfolgte wohl wie in Erxleben in barocker Zeit.
Die Kirche besitzt mit dem Altaraufsatz auf der gemauerten Mensa und einem Taufengel vom Anfang des 18. Jahrhunderts sowie der Kanzel aus dem Jahr 1691 eine sehenswerte barocke Ausstattung. An den Seiten des Altaraufsatzes und als Bekrönung finden sich feingliedrige Akanthusschnitzereien mit Blütengehängen, in der Predella ein ovales Relief mit der Darstellung des Heiligen Abendmahls, im Mittelfeld ein Kruzifix und die Figuren von Maria und Johannes. Als Bekrönung des Altars dient der auferstehende Christus auf der Weltkugel. Flankiert wird der Altaraufsatz Altar von den Aposteln Petrus und Paulus.
Am Chorgestühl (1887) ist ein Teil des ehemaligen Patronatsstuhls aus dem Jahr 1581 verbaut worden.
Erwähnenswert sind auch die Orgel (um 1860) aus der Stendaler Werkstatt Voigt auf der schlichten Westempore und eine Gedenktafel, welche an zwei Gefallene der Befreiungskriege 1813/15 erinnert.
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.