Die Dorfkirche und das Gutshaus
Die spätromanische dreiteilige Feldsteinkirche von Wollenrade ist vor allem durch ihre einheitliche, aus der zweiten Dekade des 18. Jahrhunderts stammende Ausstattung interessant, während ihr Äußeres im Wesentlichen auf eine größere bauliche Wiederherstellung im Jahre 1737 zurückgeht. Bei welcher die Chormauern erhöht wurden, so dass das Chordach dieselbe Firsthöhe wie das Schiff erhielt. Gleichzeitig wurden damals die Fenster vergrößert. An romanischen Relikten finden sich zwei vermauerte Portale auf der Südseite sowie ein ebenfalls vermauertes Fenster neben dem Turm.
Im Innern bilden der Altar aus dem Jahre 1713, die Kanzel mit Schalldeckel und der Taufengel (beide 1715) und das Gestühl aus dem Jahre 1719 eine inzwischen in dieser Zusammenstellung seltene nahezu zeitgleich entstandene barocke Innenaustattung. Die schlichte Westempore mit Orgel stammt dagegen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche befindet sich das wohl aus dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert stammende ehemalige Gutshaus. Das Gut gehörte um die Mitte des 18. Jahrhunderts dem aus Salzwedel stammenden, bedeutenden Historiker Philipp Wilhelm Gercken (1722-1791).
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.