Am 8. Mai vor 77 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. In Gedenken an die Opfer des Faschismus versammelten sich am Sonntag um 13 Uhr auf Einladung der Stadt, initiiert von der Fraktion DIE LINKE, mehrere politische Vertreter sowie Bürgerinnen und Bürger am Mahnmal auf dem Weinberg in Osterburg. Seit Jahren ein fester Termin im kommunalen Veranstaltungskalender, "und das ist längst nicht in allen Gemeinden so", betonte Siegfried Blödau. "Vor dem Hintergrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine, einem Krieg in direkter Nachbarschaft, bekommt der heutige Tag der Befreiung, der Aufruf ‘Nie wieder Krieg‘ eine besondere, weil aktuelle Bedeutung", mahnte der ehemalige Stadtratsvorsitzende. Dem schloss sich Jürgen Emanuel, Fraktionsvorsitzender der LINKEN, an und rief dazu auf, die Inschrift am Obelisken am Platz des Friedens zu verinnerlichen: "Die Menschen müssen sprechen. Nicht die Waffen."
Bürgermeister Nico Schulz dankte den Initiatoren der Gedenkveranstaltung und allen Teilnehmenden, denn diesen Tag als Erinnerung und Mahnung zu nutzen "ist nicht nur richtig, sondern auch notwendig. Die Geschichte zeigt uns auf verschiedene Weise - die des alten Roms zum Beispiel - was geschehen kann, wenn man sich gegen Diktatoren und ihre Wegbereiter nicht frühzeitig zur Wehr setzt. Die Republik, die Demokratie ging unter, weil die ‘Popularen‘ das Volk gegen die Eliten aufhetzten. Die ‘Popularen‘ von damals sind die Populisten von heute. Ähnlich verlief es, nur schneller und schrecklicher, als die Nazis 1933 die Weimarer Republik zu Fall brachten. Und es brauchte zwölf Jahre, um die Welt vom Nationalsozialismus zu befreien." Anschließend wurden Blumen und Gebinde niedergelegt.